Fotos 2 und 3: (c) Rene Jagersberger Mostmedia
Beschreibung
Die Pflege von Skipisten über die Sommermonate hinweg stellt für Liftbetreiber eine große Herausforderung dar. Im Skigebiet Ötscher wurde bisher der Maschinenring beauftragt, um mit mechanischen Geräten eine Verwaldung der Pisten hintanzuhalten. Das Projekt „Ötscherlamm“ setzt bei dieser Problemstellung an – und entwickelt daraus ein Maßnahmenpaket, das gleich drei positive Effekte in unterschiedlichen Bereichen bewirkt:
Innovative Beweidungsmethode (Biodiversität)
Auf einer rund 5 Hektar großen Grünfläche auf dem Großen Ötscher sollen über die Sommermonate Lämmer eines regionalen Biobauern weiden. Sie wirken damit der Verwaldung der Skipiste entgegen und stärken die Biodiversität der Flächen. Projektträger ist der Ötscher Tourismusverband, Kooperationspartner ist die Ötscherlift GmbH. Es wird Personal abgestellt, das die Pflege und Obhut der Schafherde übernimmt. Der erfahrene Biobauer Berthold Schrefel ist engagierter Projektpartner. Durch die Beweidung mit Lämmern erhöht sich der Erlebnis- und Almcharakter des Großen Ötschers.
Neues Bio-Produkt und Partnerschaft Gastronomie
Die Schafprodukte sollen langfristig unter dem Titel „Ötscherlamm“ in der regionalen Gastronomie und in regionalen Läden vermarktet werden. Dafür greift das Projekt die Vorarbeiten aus dem LEADER-Projekt „ÖTSCHER:REICH-Kulinarik“ auf und strebt eine Einbindung in diese Produktfamilie an. Da die Ötscherlifte über bewirtschaftete Hütten und ein Restaurant verfügen, wird durch das Projekt eine Partnerschaft zwischen Landwirtschaft und Gastronomie eingeleitet. Das „Ötscherlamm“ soll für die Gäste direkt in Lackenhof zu genießen sein und ist der Anfang für weitere Schritte in diese Richtung.
Erster Impuls für Klimawandelforschungszentrum
Der Naturpark Ötscher-Tormäuer arbeitet derzeit intensiv an der Konzeption und Umsetzung eines Klimawandelforschungszentrums in Lackenhof. Kontakte zu wissenschaftlichen Partnern wie der Donau-Universität, der ZAMG sowie zum Wildnisgebiet Dürrenstein und dem Wassercluster Lunz wurden bereits geknüpft. Das Projekt „Ötscherlamm“ greift diese Bemühungen auf, indem ein Biodiversitäts-Monitoring eingerichtet wird. Flora und Fauna der Versuchsflächen werden erhoben, auch Fragen wie die Rückwirkungen des Klimawandels auf Alm-Auftriebszeiten werden berücksichtigt.