Verbindung zur Eisenstraße
Seit 1443 wurden in „Zuisila“, wie Wieselburg damals hieß, am 4. Juli und 24. August jeweils Märkte abgehalten, an denen später u.a. Eisenhändler aus Kendl, Petzenkirchen und Purgstall im Dorf am Berg (Kirchenberg) teilnahmen.
Wieselburg, dessen Name vom Wort „Zwiesel“ (Gabelung zweier Flüsse) stammt, war über Jahrhunderte bekannt für seine guten Werkstätten und wichtigen Transportwege. So wurden u.a. Schmiede für die Reparatur von Fuhrwerken vor Ort benötigt. Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert wurde die Dreimärktestraße zum wichtigsten Wirtschaftsweg der NÖ Eisenwurzen und für die Bewohner von Wieselburg zur wirtschaftlichen Lebensader. Für die Fuhrwerke gab es Einkehrmöglichkeiten, um nach der Ruhepause entweder nach Purgstall bzw. Gresten oder zur Donau weiterzufahren.
Die Eisenstraße, geschottert und nur als Naturstraße errichtet, musste aufgrund des starken Pferdetransportaufkommens, der eisenbeschlagenen Holzräder, der sich verändernden Brückenbeschaffenheit, aufgrund von Steigungen und aufgrund des Zusammenlaufs von Großer und Kleiner Erlauf mehrmals verlegt werden.
Heute präsentiert sich Wieselburg als moderne Messe-, Schul- und Braustadt, die mit der Anbindung an die Westautobahn an die ehemaligen Handelswege der Eisenverarbeitung und des Provianthandels anknüpft.