Verbindung zur Eisenstraße
Gresten, Scheibbs und Purgstall bildeten einst den sogenannten „Drei-Märkte-Bezirk“ und waren durch den gemeinschaftlich organisierten Handel mit Eisen und Proviant verbunden. Ihre „Privilegierten Eisen- und Provianthändler“ zählten zu den einflussreichsten Bürgern der Region. Die Eisen- und Provianthändler waren zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert als neuzeitlicher Logistikverbund „Drei Märkte“ ein Machtfaktor bei der Aufrechterhaltung des Innerberger Eisenabbaus am Steirischen Erzberg.
Nach der Aufhebung des Proviant- (1773) und Eisenhandels (1781) nahm der Einfluss der Händler sukzessive ab. Die pittoresken Bürgerhäuser im Markt erinnern jedoch bis heute an die große Zeit der Hammerherren, der sogenannten „Schwarzen Grafen“. Das Pochen der Eisenhämmer war noch im 19. Jahrhundert ein bestimmender Herzschlag an den Bächen in Gresten. Das historische Marktwappen von Gresten enthält einen Bergmann mit Hammer und Schlögl, der Bezug auf die innerbergische Gewerkschaft nimmt.
Moderne Groß- und Mittelbetriebe haben das Schmiedehandwerk längst abgelöst. Heute erwirtschaften hochqualifizierte Fachkräfte Milliardenumsätze und sorgen für hohe Wertschöpfung in der Region. Die Firma Welser zählt mit 700 Mitarbeitern zu den führenden Metall-Profilherstellern Europas.