Verbindung zur Eisenstraße
Die Gemeinde Wolfpassing mit ihren ehemaligen Katastralgemeinden Buch, Etzerstetten, Wolfpassing und Zarnsdorf liegt im Durchzugsbereich des „Eisenstraße-Gebietes“. Die Eisenstraße führte von Wieselburg über Zarnsdorf und Klein-Erlauf nach Wolfpassing und über den Meierhof weiter nach Steinakirchen. Diese Straße wurde auch Commercialstraße genannt und führte unter anderem zum Schloss Wolfpassing, dem prägendsten Gebäude im Ort.
Das Schloss Wolfpassing mit seinem Herrschaftsbesitz hat eine wichtige Rolle bei der Lebensmittelversorgung der Betriebe und der Bevölkerung entlang der Eisenstraße gespielt. Die Gasthäuser in Zarnsdorf (ab 1785) und Wolfpassing (ab 1650) dienten als Fuhrwerk-Einkehrgaststätten. In Klein-Erlauf war in der Zeit von 1782 bis 1871 eine kleine Brauerei. Im 18. bzw. 19. Jahrhundert waren im Ort zwei Bäckereien ansässig. Im Zeitraum zwischen 1751 und 1884 gab es in Klein-Erlauf, Buch, Stetten und Zarnsdorf vereinzelt Schmiedebetriebe.
Die mittelalterliche Veste in Wolfpassing hat im 16. Jahrhundert einen neuzeitlichen Umbau zum Schloss erfahren, das durch den bekannten Baumeister Jakob Prandtauer sein heutiges Erscheinungsbild erhielt. Kaiser Franz I. verweilte 1834 selbst im Schloss Wolfpassing. Bis 1848 war es kaiserliche Zentralherrschaft für Wolfpassing, Steinakirchen, Reinsberg, Wang und Perwarth. Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges fand ein Pferdegestüt Platz. Bis 1928 wurde das Schloss erfolgreich als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt. Danach beherbergte es eine Molkerei der Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt für Milchwirtschaft. Nach deren Schließung war bis 2007 ein Internat des Francisco Josephinums untergebracht. Seit 2017 ist die „SWB Schloss Wolfpassing Bewirtschaftungs GmbH“ Eigentümer des Areals und führt es mit Vermietungen einer gewerblichen Nutzung zu.