Verbindung zur Eisenstraße
Waidhofen/Ybbs war als Handelsstadt seit dem Mittelalter Teil des Systems, das rund um Erzabbau, Eisenverarbeitung und Proviantierung die Eisenwurzen zu einem wichtigen Wirtschaftsraum machte. Schon früh nutzte man die vorhandene Wasserkraft von Ybbs und Schwarzbach, um durch Eisenverarbeitung und Handel zu Wohlstand zu gelangen. Wie das Waidhofner Stadtarchiv beweist, gab es allein 16 Schmiedezünfte, die nur mit der Eisenverarbeitung beschäftigt waren, und eine ebenso rege Handelsaktivität. Besonders die Qualität der Waidhofner Schwerter und Messer war berühmt und wurde schon im 13. Jahrhundert vom deutschen Minnesänger Neidhart von Reuenthal in seinen Winterliedern besungen. Weniger bekannt dürfte das Vorhandensein von Bergbau sein. Am nördlichen Ende der Stadt wurden Schleifsteine im Untertagebau gewonnen.
Die Einflüsse, die durch Fabrikation und Handel in die Stadt kamen, wurden von selbstbewussten Bürgern, die als Untertanen des weit entfernten Freisinger Bischofs große Bewegungsfreiheit genossen, architektonisch umgesetzt.
Heute ist Waidhofen/Ybbs als Statutarstadt sowohl wirtschaftliches Zentrum als auch Wissenschaftsstandort der Eisenstraße Niederösterreich. Stadtarchiv und 5e Museum im Rothschildschloss lassen die bedeutende Geschichte der Region für Besucher und Einheimische lebendig werden.