Verbindung zur Eisenstraße
Bereits Kelten und Magyaren zogen durchs untere Erlauftal und errichteten eine erste Fluchtburg am heutigen Rathausplatz, dem höchsten Punkt der Scheibbser Altstadt – dort, wo jetzt das Schloss steht. Strategisch günstig gelegen, mit Blick über das Tal. Erlauf und Zuflüsse versorgten die Menschen mit Wasser, später nutzte man die Wasserkraft für Schmieden und Mühlen, zur Holztrift und schließlich zur Stromerzeugung.
1352 erhielt Scheibbs das Stadtrecht und schon bald blühten Handel und Gewerbe auf.
Dass sich Scheibbs zu einer der bedeutendsten Handelsstädte der k. u. k. Monarchie entwickelte, verdankt es vor allem seinem fruchtbaren bäuerlichen Umland und der Nähe zum Erzberg. Der „Proviant“ wurde zum Erzberg gebracht und gegen Rauheisen getauscht. Um 1550 war die Eisenwurzen zur wichtigsten eisenerzeugenden Region Europas und Scheibbs zu einem der Hauptmärkte im Eisen- und Provianthandel geworden. Das vom steirischen Erzberg angelieferte Eisen wurde in zahlreichen Hammerwerken und Schmieden weiterverarbeitet und als „Scheibbser Eisen“ bis nach Wien geliefert. Im Gegenzug versorgten die „Drei Märkte“, Scheibbs, Purgstall und Gresten „Innerberg“, wie Eisenerz früher hieß, mit verschiedenstem Proviant.
Einen neuerlichen Aufschwung erlebte die Stadt im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. In der Zeit des großen Hammerherrn und Industriellen Andreas Töpper profitierte die ganze Region von seinem wirtschaftlichen Geschick. 1877 kam die Eisenbahn ins Erlauftal und mit ihr die Sommerfrische-Gäste aus Wien. Wanderwege und Aussichtswarten entstanden – und an der Erlauf eine der ersten öffentlichen Badeanstalten der Region.