Verbindung zur Eisenstraße
Der Zusatz im Ortsnamen St. Georgen am „Reith“ stammt entweder von „reuten“ – dem alten Wort für „roden“ –, oder er leitet sich vom alten Wort für „Biegung“ ab. Im heutigen Sprachgebrauch, wenn man von der „Reith“ spricht, meint man die steile Straße mit zwei starken Kurven zur Kirche hinauf, die weiter zur ehemaligen Taverne (Pension zur Waldquelle) führt und schließlich in der Krippstraße mündet. Die „Reith“ war Teil der Eisenstraße und beim Transport von Eisen von den Fuhrwerken nur kräfteraubend zu bewältigen. Deshalb wurde von den einst durchfahrenden Eisen- und Proviantfuhrleuten in der Taverne nicht nur genächtigt, sondern es wurden auch die Gespanne gewechselt.
Fünf Gehminuten von der Kirche entfernt quillt der respektable Reithbach aus einer felsigen Karstquelle. In seinem nur 400 Meter langen „Leben“ trieb der Reithbach früher bis zur Mündung in die Ybbs einen Zerrennhammer, eine Pfannenschmiede, eine Säge und ein paar Bauernmühlen an. Im unteren Teil des Ortes sind noch das Herrenhaus und die alte Esse des Pfannenhammers zu sehen. In St. Georgen wurde zudem Braunkohle abgebaut, mit der die eisenverarbeitenden Betriebe versorgt wurden. Die ehemaligen Stollen sind gesperrt, da sie einsturzgefährdet und dadurch nicht mehr begehbar sind.