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Die Entwicklung der Eisenstraße

Von der Bewahrung historischer Stätten bis zur modernen Regionalentwicklung – die Eisenstraße Niederösterreich hat sich über Jahrzehnte hinweg als Impulsgeber etabliert.
Eine kurvenreiche Straße führt durch eine üppige, grüne Landschaft mit sanften Hügeln und vereinzelten Bäumen. In der Ferne erstrecken sich majestätische Berge unter einem teilweise bewölkten Himmel und verleihen dem malerischen Anblick Tiefe und Ruhe.

Phase 1 – Rettung des montanhistorischen Erbes

Mit der Gründung des Vereins „NÖ Eisenstraße“ am 28. September 1990 im Kremayr-Haus (heutiges FeRRUM) in Ybbsitz wurde die Basis für eine gezielte Bewahrung des Kulturerbes der Eisenwurzen geschaffen. Pioniere engagierten sich für die Revitalisierung von Schmieden und montanhistorisch bedeutenden Gebäuden. Bereits in den Gründungsstatuten wurde die Sammlung und Dokumentation des regionalen Wissens verankert.

1996 erhielt die Region als eine von nur drei in Niederösterreich den Titel „Kulturpark“. Mit der Anerkennung als LEADER II-Region und dem Zugang zu EU-Fördermitteln konnte das Tätigkeitsfeld erweitert und erstmals auch Projekte mit landwirtschaftlichem Schwerpunkt umgesetzt werden.

Die Pioniere: Das Bild zeigt das offizielle Gründungsfoto vom September 1990 – an der Frauenquote wurde seit damals gearbeitet.

Phase 2 – Touristische Erschließung der Region

Ab 1996 eröffneten LEADER-Fördermittel neue Möglichkeiten für den Tourismus. 13 regionale Themenwege wurden entwickelt, um Gästen und Einheimischen die Besonderheiten der Eisenstraße näherzubringen.

Ein besonderes Highlight war 1998 die Umsetzung von 16 Leuchtturm-Veranstaltungen sowie zwei große Ausstellungen in Waidhofen an der Ybbs und Reinsberg, die insgesamt 123.478 Besucher begeisterten.

Im Jahr 2000 fusionierte die „NÖ Eisenstraße“ mit dem Tourismusverband Ötscherland zum „Kulturpark Eisenstraße-Ötscherland – Verband zur Förderung von Tourismus und dem Kulturgut Mostviertel-Eisenwurzen“. Zudem wurde die Eisenstraße größter Gesellschafter der Mostviertel Tourismus GmbH, die seither die touristische Vermarktung der gesamten Region verantwortet.

1998 machte die Eisenstraße unter anderem durch zwei Ausstellungen und zahlreiche Veranstaltungen überregional von sich Reden.

Phase 3 – Breite Regionalentwicklung

Von 2000 bis 2006 konnten durch das EU-Programm LEADER+ zahlreiche weitere Initiativen realisiert werden. Die Eisenstraße setzte Impulse für Museen, Naturparke, den Panoramahöhenweg und die BioRegion. Zudem wurden Projekte zur Qualifizierung von Fachkräften und zur Identitätsstärkung der Region umgesetzt.

Ein herausragendes Projekt dieser Phase war die „Dokumentation Eisenstraße“, bei der das umfangreiche Wissen der Region gesammelt und zugänglich gemacht wurde. Diese Initiative wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Wissenschafts-Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich, dem Dr. Erwin-Pröll-Zukunftspreis und dem 2. Platz beim EDEN-Award für Tourismus und immaterielles Kulturerbe.

2007 setzte die NÖ Landesausstellung „Feuer & Erde“ neue Maßstäbe. Projekte wie die Eisenstraße-Tracht, neue Regionseintritte und spezielle Schulmaterialien stärkten die regionale Identität.

Mit dem Projekt “Dokumentation Eisenstraße” erlangte die Eisenstraße den 2. Platz beim EDEN-Award für Tourismus und immaterielles Kulturerbe.

Phase 4 – Zukunftsorientierte Positionierung

2014 markierte einen bedeutenden Wendepunkt: In einem Bürgerbeteiligungsprozess mit über 300 Teilnehmern wurde die Eisenstraße strategisch neu ausgerichtet. Unter dem Leitmotiv „Metal Highway – Europas Zentrum der Metallverarbeitung“ entstand eine zukunftsgerichtete Positionierung.

Schwerpunkte lagen in der Fachkräftesicherung, Unternehmensgründung und Demografie. Zudem wurde erstmals ein stärkerer Fokus auf soziale Themen wie Green Care gelegt.

Ein weiterer Meilenstein war 2015 die Austragung der NÖ Landesausstellung „ÖTSCHER:REICH“ in Neubruck.

Heute, im Jahr 2020, präsentiert sich die Eisenstraße Niederösterreich als eine dynamische Drehscheibe mit 24 Mitgliedsgemeinden, fünf Zweigvereinen und über 100 Mitgliedsbetrieben. Sie verbindet Tradition mit Innovation und beweist, dass erfolgreiche Regionalentwicklung Zukunft und Geschichte harmonisch verknüpfen kann.

2014 fand zusätzlich zu den Mitgliedsgemeinden auch die Zivilgesellschaft Eingang in die Vereinsstruktur.