Flussradeln Ybbstal- und Erlauftalradweg

Beschreibung

„Liebes Team des Mostviertel Tourismus! Sie bewerben den Radweg als kinderfreundlich, was er leider nicht ist. Denn bis Waidhofen ist es fast eine Zumutung, dass er sich Radweg nennen darf. Der Radweg Waidhofen/Lunz, ihr Herzstück, wie sie es benennen, lässt keine Wünsche übrig!“

Gästerückmeldungen wie diese aus den Jahren 2020-2021 sind leider keine Seltenheit, immer wieder treffen solche Beschreibungen im Incoming-Büro von Mostviertel Tourismus ein. Sie drücken die Herausforderung und die Problemstellung pointiert aus, warum wir das vorliegende Projekt gemeinsam mit den LEADER-Regionen Moststraße, Eisenstraße und Südliches Waldviertel-Nibelungengau entwickelt haben: Es gilt den Abschnitt des Ybbstalradwegs zwischen Ybbs und Waidhofen an der Ybbs dringend zu attraktivieren. Diese Attraktivierung soll mittels zweier, eng ineinander verzahnter Initiativen gelingen. Während im LEADER-Projekt der Ausbau der radfreundlichen Betriebe und die touristische Angebotsentwicklung und Vermarktung im Mittelpunkt stehen, wird in begleitetenden Infrastrukturprojekten Routenführung und Beschaffenheit der Strecke optimiert. Am Ende dieser Qualitätsoffensive steht das Ziel, den Ybbstalradweg über seine gesamte Länge von 107 Kilometern zu einer sicheren und qualitätsvollen Hauptradroute entwickelt zu haben.

Das Projekt baut dabei auf intensiver Vorarbeit und mehreren Vorprojekten auf: Die Eröffnung des Ybbstalradwegs im Juni 2017 hat für eine ungeheure Dynamik im Radtourismus gesorgt. Eine Frequenzmessung im Herbst 2017 ergab einen hochgerechneten Jahreswert von rund 36.500 Radfahrern auf dem neu gebauten Herzstück zwischen Waidhofen an der Ybbs und Lunz am See, ein Jahr später kletterte diese Zahl bereits auf 50.000 Radfahrer hinauf. In der Region qualifizierten sich mittlerweile 50 Gastro- und Beherbergungsbetriebe zu radfreundlichen Partnerbetrieben, auch für 2022 gibt es schon wieder einige Interessenten.

2021 wurde ein weiterer Schritt in Richtung Flussradeln gesetzt: Die Ötscherland-Radroute sowie der Meridianradweg erhielten die Namen des jeweiligen Tales -> Erlauftalradweg und Kleiner Erlauftalradweg. Die Routenverläufte wurden evaluiert, die Wege neu beschildert und mit großen Infotafeln und attraktiven Rastplätzen aufgewertet.

Die verstärkte Bewerbung des „neuen“ Ybbstalradwegs von Waidhofen an der Ybbs nach Lunz am See führte bereits 2017 zu einer höheren Freqzenz am Ybbstalradweg zwischen Ybbs an der Donau und Waidhofen an der Ybbs. Dies wurde durch die Attraktivierung des Erlauftalradweges noch verstärkt und viele Radler nutzten die Möglichkeit der „Flussradel-Runde Ybbs – Erlauf“.

Dieser Umstand zeigte vermehrt die mangelnde Qualität zwischen Ybbs und Waidhofen auf. Die steigenden Qualitätsansprüche der Radfahrer gepaart mit der höheren Frequenz und hohen Erwartungshaltung führten – wie oben exemplarisch dargestellt – zu einer beachtlichen Anzahl an Beschwerden bei Mostviertel Tourismus. Kritikpunkte waren vor allem die Attraktivität, die Einkehrmöglichkeiten und am häufigsten die Sicherheit, die hier geboten wird.

Dass die positive Entwicklung im Radtourismus weitergeht, sehen Experten außer Zweifel gestellt. Zudem vergrößert der ungebrochene Trend zum E-Bike die Zielgruppe weiter. Das Mostviertel hat hier mit seinen Flussradwegen an Ybbs, Erlauf und Traisen eine sehr gute Ausgangsposition, zumal diese Wege direkt an den hochfrequentierten Donauradweg anschließen. Deshalb spielen die in der LEADER-Region Südliches Waldviertel-Nibelungengau gelegene Orte Ybbs und Pöchlarn als Eingangspforten zum Flussradeln im Mostviertel eine wesentliche Rolle. Seit dem Vorprojekt sind diese bereits engagierte Partner im regions- und destinationsübergreifenden Flussradelnetzwerk.

Beim vorliegenden Projekt handelt es sich um ein Kooperationsprojekt der LEADER-Regionen Eisenstraße Niederösterreich, Tourismusverband Moststraße und Südliches Waldviertel-Nibelungengau.