Kurzbeschreibung
Im September 2025 soll ein Vorprüfungsantrag (Preliminary Assessment) mit dem Thema Industrielandschaft rund um die Eisenverarbeitung beim Welterbezentrum der UNESCO in Paris eingereicht werden. Damit wird der UNESCO eine Bewertungsgrundlage geliefert, um einschätzen zu können, ob eine Nominierung Aussicht auf Einschreibung in die Welterbeliste hat (u. a. unter der Prämisse, dass der Bergbau am Erzberg ohne Einschränkung wie bisher fortgeführt werden kann und als „lebender Bergbau“ Teil des Welterbes ist, was aus Expertensicht realistisch erscheint). Dieser Vorprüfungsantrag gibt Aufschluss über das Potenzial einer möglichen Welterbestätte, deren außergewöhnlichen universellen Wert (OUV – „outstanding universal value“) sowie deren Unversehrtheit und Authentizität. Die professionelle Erstellung des Assessments soll durch mit UNESCO-Anträgen vertrauten Fachleuten durchgeführt werden.
- Externe Expertise für Technik und Industriegeschichte:
Um diese Untersuchung einer möglichst breiten Sichtweise hinsichtlich ihrer Durchführbarkeit zu unterziehen sowie für die Erstellung einer Vergleichsstudie, wird der Prozess durch eine/n internationale/r, externe/n Expertin/en für Technik und Industriegeschichte bis zur Abgabe des Preliminary Assessments fachlich begleitet.
- Prozessbegleitung Eisenstraße und Operative Begleitung:
Der Vorprüfungsantrag ist als integrativer Bestandteil einer Reihe von Prozessen, die zur Bewusstseinsbildung der Region führen sollen, zu verstehen. Dieser bundesländerübergreifende Prozess erfolgt unter Einbindung der relevanten Stakeholder und Gemeinden. Dafür werden Workshops, Netzwerktreffen, Symposien sowie Expertentreffen in den betroffenen Regionen durchgeführt, die durch eine externe Steuerung und eine operative Vorort-Begleitung durch den Verein Kulturregion Eisenwurzen OÖ abgewickelt werden.
- Homepage Österreichische Eisenstraße
Um die Präsenz und die Identifizierung mit der Österreichischen Eisenstraße zu verstärken als auch für eine bessere Kommunikation, wird eine Homepage eingerichtet. Die Verwaltung der Homepage erfolgt durch die operative Begleitung.
- Nominierungsablauf zum UNESCO-Welterbe:
- Eintragung Tentativ-Liste → bereits erfolgt
- Erstellung Preliminary Assessment → Abgabe Sept. 2025
- Rückmeldung UNESCO, ob Stätte welterbetauglich (Okt.2026, wenn 2025 eingereicht)
Projektziel:
grundsätzliche Projektziele:
- Der UNESCO-Welterbe-Status soll einen Beitrag zur Regionalentwicklung leisten („Unesco-Effekt“), die eigene Identität und Verbundenheit mit der Region stärken und das „lokale Gedächtnis“ festigen. So soll die Region als innovative, bundesländerübergreifende Perlenkette mit kulturellen wie touristischen Einzelschauplätzen positioniert werden.
- Weiters soll dem kulturellen Erbe mehr Wertschätzung zukommen und der Erhalt des eigenen Kulturguts im Sinne der nachhaltigen Denkmalpflege unterstützt werden. Im Zusammenhang damit stehen die Aufwertung, Wahrung und Belebung der historischen Ortskerne sowie ein höherer Stellenwert für Handwerk, Traditionen und Brauchtum.
- Durch das UNESCO-Welterbe-Prädikat soll der internationale Bekanntheitsgrad und das Image der Region steigen, die Region lebendiger und als Lebensraum für die Bewohner attraktiver und weitere Impulse für den Tourismus gesetzt werden.
- Nicht nur der Welterbe-Status selbst hat viel Wertschöpfungspotential, sondern bereits durch den geplanten Prozess soll durch die bundesländerübergreifende Vernetzung in der Region das Bewusstsein des vorhandenen Kulturguts gefördert und es Impulse für weitere Kultur, Tourismus und Wirtschaftsformate gesetzt werden.
Unabhängig vom Welterbe-Antrag wird die Vernetzung und der Zusammenhalt der 3 Regionen NÖ, OÖ, Steirische Eisenstraße gestärkt. Dadurch soll eine Basis für eine zukünftige bundesländerübergreifende Kooperation zu Bereichen wie Kultur-, Tourismus- und Wirtschaftsentwicklung geschaffen werden.