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Was ist LEADER

Die Eisenstraße Niederösterreich ist auch 2023–2027 offizielle LEADER-Region und eröffnet damit Gemeinden, Unternehmen und Initiativen die Möglichkeit, nachhaltige Projekte für eine zukunftsfähige Region umzusetzen.
Ein Bühnenaufbau mit einem Holzpult und mehreren Bildschirmen, auf denen die Titel „Wege ins Morgen“ und „Eisenstraße 2030“ mit Bergmotiven zu sehen sind. Daneben stehen Holzkisten und eine Pflanze, alles auf einem Holzboden in einem schwach beleuchteten Raum.

LEADER – Eine europäische Initiative mit großer Wirkung

LEADER ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, das ländliche Regionen stärkt. Es ist Teil der EU-Politik zur Entwicklung ländlicher Räume und fördert innovative kooperative Projekte, die die Lebensqualität in der Region nachhaltig verbessern.

Die Fördermittel stammen aus dem Topf des Österreichischen Plans zur ländlichen Entwicklung und werden von der EU, dem Bund und den Ländern kofinanziert.

Voraussetzung für den Zugriff auf diese Fördermittel ist die Erstellung einer regionalen Entwicklungsstrategie (LES), ein regionales Steuerungsgremium (Lokale Aktionsgruppe) sowie ein LEADER-Management vor Ort. Nach vier erfolgreichen Vorperioden (LEADER II 1995 – 1999, LEADER+ 2000 – 2006, LEADER 2007-2013, LEADER 2014-2020) erhielt die Eisenstraße Niederösterreich als eine von 19 Regionen in Niederösterreich im Juni 2023 erneut den Zuschlag als LEADER-Region. Österreichweit gibt es in der Förderperiode LE 2023-27 insgesamt 83 LEADER-Regionen.

Die Mitgliedsgemeinden einer Region leisten ebenso Beiträge und ermöglichen so ihrer Bevölkerung die LEADER – Fördermittel beanspruchen zu können.

LEADER steht für „Verbindungen zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“ und zeigt, wie Zusammenarbeit und Förderung Zukunft gestalten können.

Von der Förderung profitieren können alle Bereiche der regionalen Gesellschaft: Gemeinden, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft.

Ziel ist es, dass innovative Lösungen für regionale Herausforderung durch die Akteur:innen vor Ort erfolgen.

Mehr Infos zu LEADER: Das LEADER-forum Österreich hat im Sommer 2024 verschiedene Podcasts zu Themen der Regionalentwicklung aufgenommen: Youtube Spotify Amazon

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LEADER-Region

Unser Regionalentwicklungsverein Eisenstraße Niederösterreich wurde 1990 gegründet und ist seit der Einführung des europäischen Förderinstruments LEADER im Jahr 1996 auch LEADER-Region der ersten Stunde. Folgende Förderperioden wurden bereits erfolgreich mitgestaltet: LEADER II, LEADER PLUS, LEADER 2007-2013 und LEADER 2014-2020. Unsere Region umfasst 24 Mitgliedsgemeinden.

LEADER-Strategie

Mit 300 Bürger:innen aus der Eisenstraße wurde unsere aktuelle Lokale Entwicklungsstrategie (LES) entwickelt. Diese trägt den Titel: „Dynamischer Wirtschaftsraum in intakter Natur“. Dieser begleitet und bedingt alle unsere Projekte in der derzeitigen Förderperiode LEADER 2023-2027. LEADER-Projekte können nur dann eingereicht und umgesetzt werden, wenn sie einen Beitrag zur Erfüllung der Ziele dieser Strategie leisten.

Unser Selbstverständnis in der RegionalentwicklungLange Zeit war ein Bild über den ländlichen Raum vorherrschend: Er ist abgehängt, er wird ausgedünnt, er ist auf dem absteigenden Ast. Leider haben wir viel zu oft auch selbst in diesen düsteren Chor eingestimmt.

In den 2020er-Jahren werden die Karten neu gemischt. Ländliche Räume werden an der Spitze der Transformation stehen. Denn es kommt ihnen eine Schlüsselrolle zu, wenn es um die Bewältigung globaler Herausforderungen geht, indem sie nämlich beweisen, dass ein gutes, ausbalanciertes Leben möglich ist: ausgewogener, kreativer, resilienter, lebenswerter.

Wichtiger als Projekte oder finanzielle Mittel ist daher dieses neue Selbstverständnis: Unsere Region hält das Zukunftsheft selbst in der Hand, hat eine wichtige Mission zu erfüllen und kann Vorbild sein für andere: Die Eisenstraße Niederösterreich wird bis 2030 zum bestmöglichen Ort, wenn es um die Verbindung von dynamischer Wirtschaft und intaktem Naturraum geht.

Eine Region, die den Anspruch hat, zum „best place to live“ zu werden, sendet nicht zuletzt ein deutliches Signal aus: Wir heißen dich mit offenen Armen willkommen, wenn du dich einbringen möchtest, eingebettet in ein sicheres Umfeld, verbunden mit der Welt.

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Meilensteine auf dem Weg zur LEADER-Region 2023–2027

Von der Strategie zur Umsetzung
Bereits 2021 begann der Prozess zur neuen LEADER-Strategie mit einem Evaluierungsworkshop, an dem 35 Experten aus der Region teilnahmen. Gemeinsam wurden Erfolge, Herausforderungen und Zukunftsthemen analysiert.

Darauf aufbauend wurden zwischen März und Juli 2021 fünf zentrale Themenfelder erarbeitet, die im breiten Beteiligungsprozess durch über 300 Bürgerinnen und Bürger abgestimmt wurden.

Öffentliche Einbindung und Weichenstellung
In einer Vorstandsklausur im August 2021 vertieften GemeindevertreterInnen die Ergebnisse und legten strategische Leitlinien für die Zukunft fest. Im Oktober 2021 wurde die finale Regionale Entwicklungsstrategie beschlossen.

Die Region mit klarem Profil
2022 folgte ein entscheidender Schritt: Die Positionierung der Eisenstraße wurde geschärft. Mit Unterstützung von MarkenexpertInnen aus Südtirol entstand ein starkes Storytelling, das die einzigartigen Stärken der Region unterstreicht.

Genehmigung & Start der Förderperiode
Im Juni 2023 wurde die LEADER-Strategie Eisenstraße vom Landwirtschaftsministerium genehmigt – mit 96 von 100 Punkten als eine der bestbewerteten Strategien Österreichs.

Innovation als Dauerprozess
Mit dem offiziellen Beschluss der LEADER-Strategie im März 2022 wurde die Basis für zukünftige Projekte gelegt. Doch die Eisenstraße bleibt dynamisch: Neue Ideen, externe Expertise und regionale Innovationskraft treiben die Entwicklung stetig voran.

Die fünf Eisenstraße-Themenfelder

(Die Vollversion der Lokalen Entwicklungsstrategie findest du im Download-Bereich)

Unter dem Titel „Eisenstraße 2023 – Dynamische Wirtschaft in intakter Natur” haben über 300 BürgerInnen aus der Eisenstraße Niederösterreich eine nachhaltige Lokale Entwicklungsstrategie entwickelt. LEADER-Projekte können nur dann eingereicht und umgesetzt werden, wenn sie einen Beitrag zu den Zielen dieser Strategie leisten.

Landwirtschaft, gesunde & regionale Ernährung

Ziel: Regionale Produkte werden zur Basis der Ernährung in der Region.
Schwerpunkte: Knowhow-Transfer in der Region erfolgreich organisieren, Landwirtschaft, Handel und Tourismus besser miteinander verknüpfen, Sichtbarkeit von regionalen Produkten erhöhen, Kooperationen im Bereich Landwirtschaft stärken

Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung

Ziel: Den (Wirtschafts-) Standort auf Zuzug programmieren.
Schwerpunkte: Fachkräftesicherung, technologische Frühförderung, Vernetzung von Wirtschaftsinitiativen, Standortmanagement und Standortpositionierung

Klima & Mobilität

Ziel: Aktive Mobilität zum Herzstück unseres regionalen Verkehrssystems entwickeln
Schwerpunkte: Aktive Mobilität, bedarfsorientierte Mobilität, Biodiversität, Kreislaufwirtschaft, Kulturlandschaftspflege, Schutzgebiete

Tourismus und Kultur

Ziel: Mithilfe von Tourismus die Lebensqualität in der Region erhöhen
Schwerpunkte: Touristische Angebotsentwicklung gemäß der Mostviertel Tourismus-Strategie, BesucherInnen-Lenkung, touristische Naturvermittlungsprogramme

Soziales & Zusammenleben

Ziel: Kümmerer für Menschen und Räume installieren
Schwerpunkte: Demografie- und Zuzugsmanagement, generationenübergreifende Angebote, Neue Orte der Begegnung und sozialen Interaktion schaffen

LEADER-Gremium

Die LEADER-Steuerungsgruppe entscheidet als Projektauswahlgremium über sämtliche an sie herangebrachte Projekte, ob diese zur LEADER-Förderung vorgeschlagen werden – sie tut dies anhand von definierten Projektauswahlkriterien.

Die LEADER-Steuerungsgruppe tagt mindestens 2 Mal im Jahr.

Sie ist das Projektauswahlgremium im Sinne der Bestimmungen des Österreichischen GAP-Strategieplans 2023-2027 und setzt sich aus 13 stimmberechtigten Mitgliedern zusammen – 8 VertreterInnen der Zivilgesellschaft und 5 VertreterInnen der öffentlichen Hand. Die Mitglieder der LEADER-Steuerungsgruppe wurden bei der Eisenstraße-Vollversammlung am 31. März 2022 , bzw. am 28.11.2024 einstimmig gewählt.

Öffentlicher Sektor:

  • Obmann Bgm. Werner Krammer
  • Bgm. Manuela Zebenholzer, Kleinregion Ybbstal
  • Bgm. Franz Aigner, Kleinregion Großes Erlauftal
  • Vbgm. Iris Steindl, Kleinregion Kl. Erlauftal
  • Stadtrat Josef Lechner, Kleinregion InRegion

Privater Sektor:

  • Helmut Wieser, Arbeiterkammer
    • Stellvertreter Helmut Novak
  • Christa Hintersteiner, Bezirksbauernkammer
    • Stellvertreter Anton Klapf
  • Silvia Teufl, Wirtschaftskammer
  • Julia Taubinger, Landwirtschaft/Ernährung
    • Stellvertreter Toni Kofler
  • Markus Felber, Wirtschaft/Digitalisierung
    • Stellvertreter Stefan Aigner
  • Florian Schublach, Klima/Mobilität
    • Stellvertreter:in Elisabeth Irauschek
  • Katrin Teufel, Tourismus/Kultur
    • Stellvertreter Herbert Zebenholzer
  • Margaretha Bewersdorff, Soziales/Zusammenleben
    • Hannes Hoffert-Hösl

Beratende Stimmen:

  • Andreas Purt, Mostviertel Tourismus
  • Johannes Wischenbart, DORN GmbH
  • Hannes Mayrhofer, Viertelsmanager Kulturvernetzung Mostviertel
  • Franz Raab, BhW Scheibbs
  • Peter Brandstetter, Smart Region
  • Eva Zirkler, KEM/KLAR!
  • Bettina Rehwald, Eisenstraße Niederösterreich

Kriterien für die Projektauswahl

Anhand folgender Kriterien stellt die LEADER-Steuerungsgruppe die Projektreife von eingereichten LEADER-Projekten fest:

  1. Ausmaß des Beitrags zur Zielerreichung der Lokalen Entwicklungsstrategie
  2. Ausmaß der regionalen Wirkung (einzelbetrieblich, lokal – Gemeinde(n)/Kleinregion, regional)
  3. Verbindung mehrerer Sektoren (multisektoraler Ansatz)
  4. Ökonomische Nachhaltigkeit: Ausmaß der Beschäftigungswirksamkeit, Steigerung der Wertschöpfung
  5. Innovationsgrad (innovativ für Betrieb, Gemeinde(n)/Kleinregion, Region)
  6. Ökologische Nachhaltigkeit: Verbesserung der Natur- und Kulturlandschaft, Beitrag zu Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel
  7. Verbesserung der Lebensqualität: Beitrag zu Lebenslanges Lernen/Identitätsbildung/Soziale Nachhaltigkeit/Demografie
  8. Gleichstellungsorientierung: Gleichbehandlung Frauen, Jugendlicher und sozial benachteiligter Gruppen, Barrierefreiheit