Purgstall/Erlauf

Verbindung zur Eisenstraße

Der heutige Markt Purgstall entstand um 960 aus zwei Dörfern mit je 3–6 Häusern: das Dorf am linken Erlaufufer nannte sich Purchstal (später innerer Markt), jenes am rechten Erlaufufer nannte sich Wyden (später äußerer Markt).

Die erste urkundliche Erwähnung von Purgstall stammt aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Um 1360 erfolgte die Markterhebung. Durch die Ansiedlung zahlreicher Handwerker verwandelte sich das Bauerndorf zu einem blühenden Industrieort. Kaiser Friedrich III. verlieh dem Markt 1448 das Privileg für den Proviant- und Eisenhandel. Um 1700 nannte sich Purgstall „k.k. privilegierter“ Eisen- und Proviantmarkt. Die Händler transportierten Lebensmittel zum Erzberg und brachten auf dem Rückweg Roheisen zur Weiterverarbeitung zu den Kleinschmieden. Um 1773 wurde das Privileg des Provianthandels und 1781 auch das Privileg des Eisenhandels von Josef II. aufgehoben.

Die Marktgemeinde Purgstall/Erlauf liegt im Voralpenland und bildet das „Tor zum Ötscherland“. Die Erlauf hat sich hier ihr Flussbett tief in das Konglomeratgestein eingeschnitten. Äcker, Wälder und eine sanfte Hügellandschaft prägen das Landschaftsbild. Purgstall ist heute nicht nur Wohngemeinde, sondern mit 150 Dienstleistungs- und Gewerbebetrieben und mindestens zwei Fabriken auch ein Verkehrsknotenpunkt im Erlauftal. Von großer Bedeutung sind auch die ca. 250 landwirtschaftlichen Betriebe, die rund um den Markt Purgstall verteilt liegen.